Parkinson durch Wasserstoffmangel ausgelöst?

Aus aktuellem Anlass (es wird ja spekuliert dass Frau Merkels Zitter-Attacken von einer Parkinson-Erkrankung herrühren) mal einiges über diese heimtückische Krankeit, über deren Ursache hier noch gerätselt wird.
Japanische Forscher sind da weiter. Sie haben einmal festgestellt, dass es große Unterschiede gibt in der Wasserstoffproduktion verschiedener Darmbakterienstämme und weiterhin, dass Parkinson-Patienten wesentlich weniger Wasserstoff im Darm herstellen als Menschen, die nicht an Parkinson erkrankt sind, weil sie eine andere, weniger Wasserstoff produziernede Bakterienflora aufweisen.

Diese Studie ist eigentlich sehr einfach und objektiv, insbesondere die Wasserstoffproduktion von verschiedenen Bakterienstämmen kann in jedem Universitätslabor nachgemessen werden – es ist absolut unverständlich, dass diese wirklich relevante Studie nicht auf den Titelseiten der Tageszeitungen erschien: „Ursache der Parkinson-Erkankung gefunden: Japanische Forscher entdecken die Anti-Parkinson-Bakterien“ oder eben: „Wird Parkinson durch Mangel an Wasserstoff ausgelöst?
Parkinson-Patienten, die liebend gerne an einer Studie mitmachen würden, gibt es sicher auch hier sehr viele … aber wer einen Parkinson-Patienten kennt: Man muss ja nicht auf eine deutsche Studie warten …
Hier das Abstract der Studie auf Deutsch:

Quantifizierung der Wasserstoffproduktion durch Darmbakterien, die bei der Parkinson-Krankheit spezifisch dysreguliert sind.

Die orale Verabreichung von Wasserstoffwasser verbessert die Parkinson-Krankheit (PD) bei Ratten, Mäusen und Menschen. Wir haben bereits berichtet, dass bei Parkinson-Patienten die Anzahl der potentiell wasserstoffproduzierenden Bakterien in der Darmmikrobiota im Vergleich zu Kontrollen gering ist. Wir berichteten auch, dass die Menge an Wasserstoff, die durch die Aufnahme von Lactulose entsteht, bei PD-Patienten gering ist. Die verminderte Wasserstoffproduktion durch Darmmikrobiota kann mit der Entwicklung und Progression von PD verbunden sein. Wir haben die Menge der Wasserstoffproduktion mit Hilfe der Gaschromatographie von sieben Bakterienstämmen gemessen, die sieben große intestinale Bakteriengruppen / Gattungen / Arten darstellten. Blautia coccoides und Clostridium leptum produzierten die größte Menge an Wasserstoff. Escherichia coli und Bacteroides fragilis bildeten die zweite Gruppe, die Wasserstoff 34- bis 93-fach niedriger produzierte als B. coccoides. Bifidobacterium pseudocatenulatum und Atopobium parvulum bildete die dritte Gruppe, die Wasserstoff 559- bis 2164-fach niedriger erzeugten als B. coccoides. Lactobacillus casei produzierte keinen nachweisbaren Wasserstoff. Unter der Annahme, dass taxonomisch benachbarte Stämme eine ähnliche Wasserstoffproduktion aufweisen, haben wir die Wasserstoffproduktion unter Verwendung von Darmmikrobiota simuliert, über die wir bereits berichtet haben, und haben herausgefunden, dass PD-Patienten im Vergleich zu Kontrollen eine 2,2-fach geringere Menge an Darmwasserstoff produzieren.
Die geringere Menge der intestinalen Wasserstoffproduktion bei Parkinson-Patienten wurde auch in Kohorten von zwei weitere Länder gezeigt. Die Anzahl der wasserstoffproduzierenden Darmbakterien kann bei der Entwicklung und Progression der Parkinson-Erkrankung eine Rolle spielen. Weitere Studien sind erforderlich, um den Nachweis ihrer positiven Wirkung zu erbringen.

2018-Quantification-of-hydrogen-production-by-intestinal-bacteria-that-are-specifically-dysregulated-in-Parkinsons-disease

Kommentare sind geschlossen.

  • das ist ein bild